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Reisebericht 2020–2022

Text und Fotos Nora Reddy

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde. Seit fünf Jahren besteht unser Verein Home of Hope Switzerland nun schon. Dank den grosszügigen Spenden, die wir immer wieder von euch allen erhalten, können wir Auto Raja und das Home of Hope in Bangalore jedes Jahr unterstützen. Danke!

Wie jedes Jahr wollten wir uns auf den Weg nach Indien machen, um die Spenden vor Ort einzusetzen. Im März 2020 hat sich die Pandemie auf der ganzen Welt sehr rasant ausgebreitet und genau 12 Stunden vor unserer geplanten Abreise nach Bangalore wurden die Grenzen geschlossen. Die Einreise wurde für uns somit unmöglich. Für mich brach eine kleine Welt zusammen, hatte ich mich doch so auf den bevorstehenden, mehrwöchigen Aufenthalt in Indien gefreut, während dem wir eine ausführliche Reportage über das Home of Hope machen wollten.

In Indien war das Schicksal für so viel Menschen jedoch unvergleichbar schlimmer. So kämpften Millionen täglich ums Überleben! Das Überleben in Indien ist für viele Menschen ohnehin ein täglicher Kampf, während der Pandemie ist er aber noch härter geworden! Tagelöhner wurden aus den Städten vertrieben. Sie versuchten, zu Fuss ihre Heimatdörfer zu erreichen und liefen dabei hunderte Kilometer. Sie lebten nur noch von dem, was andere ihnen gaben oder was der Staat unter den Armen verteilte. Wie Fernsehbilder aus dem Bundesstaat Madhya Pradesh zeigten, trugen viele nicht viel mehr als ein paar Flaschen Wasser und eine Tragetasche auf ihrer Reise.

Auto Raja versuchte in dieser Zeit den Reisenden zu helfen, indem er 1000 Mahlzeiten verteilte. Natürlich zusätzlich zu den 750 Mahlzeiten, die er und sein Team ohnehin schon dreimal pro Tag für die Bewohner des Home of Hope zubereiten.

Nach ein paar Wochen war der Andrang seinen Berichten zufolge jedoch so gross, dass es nicht mehr zu bewältigen war. Auto Raja berichtete uns am Telefon davon und wirkte äussert bestürzt und traurig über die Situation. Einige Tage später schrieb er uns, dass die Regierung sämtliche Strassen sperren liess, niemand durfte das Home of Hope verlassen oder besuchen. Das war verheerend für Auto Raja, da gerade im 2018 nun vermehrt Bewohner von Bangalore hinausfuhren nach Doddagubbi, um sich persönlich ein Bild vom Heim zu machen. Dabei haben sie oft Spenden wie Nahrungsmittel oder Kleider mitgebracht und vielleicht sogar etwas Geld gespendet.

Nach diesen Berichten haben wir eine Corona-Soforthilfe von insgesamt 7000 CHF an das Home of Hope überwiesen. Somit war wenigstens ein Teil der laufenden Kosten gedeckt.

Ich weiss nicht genau, wie es Auto Raja immer wieder schafft, in so schweren Zeiten für seine 750 Bewohner zu sorgen, aber er schafft es! Mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem Herzen voller Mitgefühl und Liebe.
Ein erstaunlicher Mann, der schon so viel erreicht hat für seine Mitmenschen, die Armen und Schwachen, für die es sonst keine Hoffnung gäbe. Wir sind sehr stolz, ein Teil dieses Projekts zu sein und können es kaum erwarten, im Dezember 2022, nach so langer Pause, endlich wieder nach Bangalore zu reisen! Wir sind sehr gespannt, was uns im Home of Hope dieses Mal erwartet und wie die Situation in Bangalore nun sein wird.
Wir werden euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und nach unserer Rückkehr im Januar 2023 davon berichten!

Wir danken euch für jede Unterstützung, die Ihr dem Home of Hope zu­kommen lasst!
Bis dahin wünschen wir allen eine gute Zeit und «seid die Veränderung selbst, die ihr euch für dieser Welt wünscht!»

Nora Reddy & das gesamte Team des Home of Hope Switzerland